Aus einer Umfrage geht hervor, dass 79 % der Generation Z den Social-Media-Kanal Instagram nutzen. Er gehört neben YouTube und TikTok damit zu den beliebtesten. Für Unternehmen deshalb relevant, weil sie die Talentsuche über diesen Kanal forcieren können.
Über Social Media haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Arbeitgebermarke zu stärken und eine effiziente Recruiting-Strategie zu etablieren. Via Instagram gewinnen Unternehmen nicht nur mehr Reichweite, Follower und Bewerber, sie treten auch direkt in Kontakt mit „Young Professionals“.
Best Practices für Instagram-Recruiting umfassen das Erstellen eines ansprechenden Profils, das Teilen von Einblicken in die Unternehmenskultur, die Verwendung von Hashtags, das Erzählen von Geschichten und aktive Interaktion. Stellenangebote sollten geteilt und die Leistung gemessen werden, wobei Datenschutz und Vielfalt berücksichtigt werden müssen. Es sollte jedoch als Teil einer umfassenden Recruiting-Strategie betrachtet werden.
Nachfolgend präsentieren wir die Best Practices für Active Sourcing via Instagram und welche Vorteile dein Unternehmen damit hat. Des Weiteren zeigen wir Beispiele aus der Praxis und nennen Ideen für die Umsetzung.
Mit der Entwicklung von Social-Media-Plattformen wie Instagram ergeben sich neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer nachhaltigen Recruiting-Strategie. Soziale Netzwerke bringen Unternehmen näher an deren Zielgruppe und versprechen mehr Reichweite. Hieraus resultieren auch Vorteile im Wettbewerb und bei der Rekrutierung überregionaler Mitarbeiter.
Instagram ist ein visueller Kanal. Im Fokus steht, ganz anders als bei Facebook, kein informativer Content, sondern Bilder und ansprechende Videos. Zum Aufbau einer Arbeitgebermarke eignet sich die Social-Media-Plattform daher perfekt.
Unternehmen fokussieren zwar die Personalsuche, aber eine authentische Marke ist im Wettbewerb ebenfalls wichtig. Der Grund dafür ist die Candidate Journey. Zielgerichtetes Social-Recruiting definiert sich nicht ausschließlich über die Bewerberansprache, sondern auch über einen transparenten Rechercheprozess. Bewerber schauen sich potenzielle Arbeitgeber genau an und möchten sich mit ihnen identifizieren können. Dahingehend ist der Aufbau einer Marke unerlässlich, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen.
Diesen Punkt haben wir im letzten Abschnitt bereits vorweggenommen. Eine gute Recruiting-Strategie berücksichtigt nicht nur die Talentansprache, sondern auch die Unternehmenspräsentation. Mit dem Instagram-Feed tauchen Bewerber in die Welt deines Unternehmens ein und nehmen dich als ansprechende Arbeitgebermarke wahr. Regelmäßige Posts, interaktive Instagram-Stories und Marketing-Botschaften runden zu einem attraktiven Gesamtbild ab.
Die sozialen Medien versprechen wesentlich mehr Reichweite als klassische Kanäle (z. B. Zeitungen). Mit Werbeanzeigen werden offene Stellen der Zielgruppe präsentiert und erfolgreich besetzt. Vor allem die jüngere Generation ist viel auf Instagram unterwegs und nutzt die Plattform für Bewerbungen.
Für mehr Reichweite ist es oft nicht mal notwendig, die richtigen Personen gezielt anzusprechen. Die Algorithmen präsentieren Nutzern relevanten Content – heißt, wenn die Posts deiner Kanäle relevant sind, werden sie auch von anderen gefunden. Das hat auch Vorteile hinsichtlich der Bewerberzahlen – finden Nutzer zufällig dein Instagram-Profil, informieren sie sich bei Interesse möglicherweise über offene Stellen und ergreifen anschließend die Initiative.
Berücksichtige im Zusammenhang mit dem Active Sourcing auch deine Möglichkeiten im Freelancing und Remote Work. Nicht immer suchen Unternehmen nach festen Mitarbeitern, sondern nach befristeten Anstellungen. Arbeitsrechtlich und mit Blick auf die Ressourcen ist es dahingehend empfehlenswert, mit Freelancern zusammenzuarbeiten. Auch hier findest du über die Google-Suche verschiedene Portale.
Instagram wird hauptsächlich mobil genutzt. In Kombination mit Werbeanzeigen, die Talente direkt zu einem Bewerbungsformular führen, verkürzt sich der gesamte Recruiting-Prozess. Potenzielle Arbeitnehmer müssen nicht ihr eigenes Anschreiben erstellen, als PDF abspeichern, anschließend die E-Mail-Adresse eines Unternehmens suchen und die Bewerbung abschicken. Stattdessen verbringen Bewerber oft nicht mehr als 15 bis 20 Minuten auf einer Website, wo sie Angaben zu ihrer Person machen und ein Anschreiben ausfüllen.
Unsere Empfehlung: Organisiere Online-Events, um dein Unternehmen als interessanten Arbeitgeber zu positionieren. Viele nutzen LinkedIn und täglich sehen Kandidaten hunderte von Beiträge. Doch eher selten bekommen sie eine Einladung zu kostenlosen Online-Events, die Mehrwert versprechen.
Unternehmensprofile haben die Möglichkeit, mehr Zielgruppen-Infos über die Insights zu erlangen. Dahingehend können Werbeanzeigen optimiert und kosteneffizient ausgespielt werden. Damit erreicht dein Unternehmen auch mehr potenzielle Arbeitnehmer und reduziert Streuverluste bei den Recruiting-Aktivitäten.
Für erfolgreiches Social-Media-Recruiting ist es essenziell, eine Strategie auszuarbeiten. Eine solche berücksichtigt Fragen zu den Verantwortlichkeiten, Kosten, wie lange Testphasen dauern und welche Ziele man erreichen möchte.
Es ist wichtig, alle Bestandteile einer Strategie zu berücksichtigen, um den Erfolg bei Instagram sicherzustellen. So bestimmt das Ziel beispielsweise darüber, wie viel Zeit in den Kanalaufbau zu investieren ist. Dient Instagram regelrecht als Berührungspunkt in der Candidate Journey, ist der zeitliche Aufwand wesentlich geringer als wenn man organisch eine Instagram Stellenanzeige schalten möchte.
Mit Blick auf die Zielsetzung empfehlen wir, weitere Kanäle zu berücksichtigen. Betrachte deine Social-Media-Performance als ganzheitlichen Auftritt, um Menschen über verschiedene Kanäle anzusprechen. So eignet sich Instagram für den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke, während LinkedIn eine gute Plattform für den persönlichen Austausch mit Talenten ist.
Im Social Media Recruiting Instagram gibt es daher kein „Entweder oder“ – nutze stattdessen die Stärken verschiedener Kanäle, um mehr potenzielle Mitarbeiter zu erreichen und eine zielgerichtete Social-Media-Recruiting-Strategie aufzubauen.
In Bezug auf Instagram stellt sich dein Team idealerweise folgende Fragen zum Aufbau einer zielgerichteten Strategie:
Zielgruppe: Eignet sich Instagram Social Recruiting für die Personalsuche oder sind andere Kanäle (z. B. Facebook oder LinkedIn) besser? Welche Rolle nimmt die Plattform in unserer Recruiting-Strategie ein?
Präsentation: Können wir Instagram als Medium nutzen, um das Unternehmen als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren? Oder ist die Bildsprache des Kanals eher unpassend?
Ressourcen: Haben wir genug Ressourcen, um regelmäßig Posts und Storys zu teilen? Ist genug Zeit für Testphasen? Und wie kompensieren wir Mitarbeiter-Ausfälle, um nicht von der Content-Planung abzuweichen?
Reputation Management: Wer kümmert sich um Nachrichten und Kommentare? Wie gehen wir auf Kritik ein?
Content-Plan: Welche Inhalte posten wir in welchen zeitlichen Abständen? Möchten wir uns lieber mit Wissensbeiträgen positionieren oder interaktive Posts für mehr Engagement erstellen?
Erfolgsmessung: Wie bewerten wir den Erfolg der Personalsuche auf Instagram?
Wettbewerber: Welche Firmen aus unserer Branche nutzen Social-Media-Recruiting und was können wir von ihnen lernen? Mit welchen USPs positionieren wir uns als Arbeitgeber? Und finden wir bei unseren Wettbewerbern sogar Inspiration für Posts?
Feedback: Wie können wir den Kontakt zu Bewerbern herstellen, damit wir unsere Social-Media-Präsenz und die Personalsuche optimieren? Und wie optimieren wir die einzelnen Phasen der Candidate Journey für weniger Streuverluste?
Synergieeffekte: Welche weiteren Vorteile können wir mit Instagram ausschöpfen? (Netzwerk erweitern, Online-Marketing-Strategien für mehr Follower umsetzen)
Stellenanzeigen auf Instagram sollten emotionalisieren. Die Stimmung auf dem Kanal ist locker und Visuals sind wichtiger als Text. Deshalb solltest du auch überlegen, Video Ads zu veröffentlichen, denn diese bleiben besser in Erinnerung. Beim Recruiting über Instagram sind aussagekräftige Botschaften zu kommunizieren – im Explore-Feed werden nämlich unzählige Posts präsentiert und Nutzer veröffentlichen täglich Inhalte. Unspektakuläre Ads gehen in der Masse unter.
Deine Instagram Kampagne kommuniziert idealerweise zwei Punkte: Um welche Stelle es geht und welche Vorteile du als Arbeitgeber bietest. Das Ganze wird durch ansprechende Visuals abgerundet. Das nachfolgende Beispiel gibt die Richtung vor:
Instagram-Stellenanzeigen schalten ist ganz leicht. Du musst dafür regelrecht einen Facebook-Account erstellen und anschließend den Meta-Ads-Manager nutzen. Instagram gehört zu Meta und deshalb ist es nicht möglich, Werbeanzeigen über Instagram selbst zu veröffentlichen. Du bist hier an Facebook gebunden.
Formate beziehen sich in diesem Zusammenhang nicht auf die verschiedenen Möglichkeiten in den Werbeanzeigen-Einstellungen (z. B. Text-Ad und Video-Ad). Wir meinen die beiden Posting-Formate. Nämliche normale Posts und Stories.
An dieses Format denken wohl die meisten, wenn man über Werbeanzeigen spricht. Ads, die als klassische Beiträge ausgespielt werden. Kandidaten sehen diese Werbeanzeigen entweder in ihrem Feed oder wenn sie Beiträge ansehen. Im Vergleich zu Stories besteht der Vorteil, dass Instagram-Posts mehr Informationen zu einer offenen Stelle liefern.
Die Alternative zu Feed-Ads sind Instagram-Stories. Dieses Format verspricht durchaus gute Ergebnisse, denn Stories werden häufiger durchgeklickt als dass jemand durch den Beitrags-Feed scrollt. Zudem schaffen sie ein immersives Erlebnis, weil sie über den gesamten Bildschirm angezeigt werden. Auch das Voranschreiten innerhalb der Customer Journey wird gefördert, denn Instagram-Stories bieten die Swipe-up-Funktion.
Die Beliebtheit deines Instagram Recruitment Kanals definiert sich nicht nur über deine Bemühungen, sondern über Trends. In den vergangenen Jahren haben bestimmte Practices dafür gesorgt, dass Unternehmen mehr aus ihren Ideen machen und ihre Ziele erreichen.
So um 2019 und 2020 galten Storys als beste Methode für mehr Reichweite. 2020/2021 wurde dazu geraten, Karussell-Posts zu erstellen (das sind Beiträge, die aus mehreren Bildern bestehen). Und seit dem Wachstum von TikTok gelten Reels als das beste Format.
Wir empfehlen eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen. Reels erreichen viele Leute, aber auch Storys und Posts sind für den ganzheitlichen Auftritt und mehr Engagement wichtig. Berücksichtigt bei der Planung verschiedene Content-Formate für effektives Recruiting.
Das Recruiting via Instagram verspricht am meisten Erfolg, wenn du auf die Stärken von Paid Ads zurückgreifst. Doch auch der organische Weg kann vielversprechend sein. Mit den richtigen Hashtags erreichen deine Beiträge mehr Nutzer und somit auch mehr potenzielle Mitarbeiter.
Die Best Practices für Hashtags ändern sich regelmäßig und selbst Experten sind sich bei dem Thema nicht immer einig. Daher möchten wir keine Empfehlungen bezüglich der richtigen Menge an Hashtags aussprechen, sondern worauf man allgemein achten sollte.
Verwende Hashtags, die für Instagram Stellenanzeigen und deine Branche relevant sind. Es bringt nichts, wenn du als Bauunternehmen beliebte Hashtags für ein Kosmetikstudio verwendest. Dieses Beispiel mag weit hergeholt klingen, aber viele Unternehmen greifen zu solchen Praktiken, weil sie denken: „Je mehr Reichweite ein Hashtag verspricht, desto besser ist er.“
Des Weiteren empfehlen wir Hashtags mit weniger Reichweite. Das mag hinsichtlich der Zielsetzung kontraproduktiv klingen, aber ist eine bewährte Strategie. Viel Reichweite ist nicht immer gut, denn das spricht für zu viel Konkurrenz. Ein Hashtag sollte aber auch nicht zu klein sein. Sowohl 500.000 Beiträge zu einem Hashtag als auch 200 sind zu wenig. Bei diesem Beispiel wäre eine Reichweite von 100.000 – 200.000 ideal, noch besser sind Nischen-Hashtags mit 50.000 Reichweite.
Wir haben den Markenaufbau schon des Öfteren erwähnt und dass sich Social Recruiting Instagram gut dafür eignet. Wir möchten es aber trotzdem nochmal hervorheben, um die Möglichkeiten im Recruiting aufzuzeigen. Eine attraktive Marke ist eben nicht nur im Rechercheprozess hilfreich.
Im Marketing unterscheidet man zwischen Inbound und Outbound. Inbound bedeutet, potenzielle Mitarbeiter gehen auf Unternehmen zu. Beim Outbound-Marketing ergreifen hingegen Arbeitgeber die Initiative, bestes Beispiel sind Paid Ads.
Social-Media-Recruiting ist nicht nur als eine Methode zu betrachten, bei der Unternehmen offensiv auf Bewerber zugehen, sondern die Recruiting-Prozesse komplett automatisieren. Die Kombination aus Posts und Paid Ads vereinen zu einem Kanal, der Stärken aus dem Inbound- und Outbound-Marketing vereint.
Attraktive Marken erreichen mehr Menschen und begeistern. Stellenanzeigen werden dadurch besser wahrgenommen, die Marke spricht sich herum und es gehen dadurch auch mehr Bewerbungen ein. Vor allem die Generation Z ist viel auf Instagram unterwegs, wodurch sich Vorteile im „War of Talents“ ergeben.
Der Call-to-Action erhöht die Klickrate um 371 %. Diese Zahl bezieht sich zwar auf E-Mails, aber verdeutlicht die Relevanz eines CTAs. Die Statistik zeigt dementsprechend auch, wie wichtig das Engagement mit der Zielgruppe ist und dass man sie zu Interaktionen auffordert.
Ob Reels, Instagram Stories oder normale Posts, fordere deine Zielgruppe zum Dialog auf und frage sie nach ihrer Meinung zu Themen. Täglich sehen Nutzer hunderte von Beiträgen und es wird zunehmend schwierig, sich von anderen abzuheben. Engagement-Beiträge sind ein guter Weg, um sich zu positionieren und besser in Erinnerung zu bleiben.
Lass deinen Instagram-Feed nicht wie einen chaotischen Platz aussehen. Erzähle stattdessen eine visuelle Geschichte, die Schritt für Schritt über Bildstrecken aufgebaut wird. Repräsentiere dein Unternehmen hierbei authentisch und sei Inspiration für andere.
Die Leute haben genug von gekünstelter Werbung, die aus typischen Floskeln besteht. Kommuniziere die Unternehmenskultur, gib Einblicke in den Arbeitsalltag und zeige, was dich als Arbeitgeber definiert.
Instagram als Recruiting Tool bietet viele Vorteile für das Social-Media-Recruiting. Um erfolgreich Personal zu gewinnen, sind jedoch einige Aspekte zu beachten, vor allem auf strategischer Ebene. Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen und den genannten Best Practices etabliert dein HR-Team einen nachhaltigen Kanal für die Personalbeschaffung.
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