Aus einer Statistik geht hervor, dass von Markenbotschafter geteilte Inhalte 24 Mal öfter von anderen geteilt werden, als wenn nur das Unternehmen die Inhalte postet. Das zeigt, welchen Einfluss die Interaktion von Mitarbeitern auf das Marketing und die Reichweiten hat.
Erhöhte Reichweiten versprechen Synergien wie mehr Interaktionen, Leads und ein besseres Markenimage. Doch auch mehr Bewerbungen warten auf dein Unternehmen. Um diese und weitere Vorteile auszuschöpfen, ist im ersten Schritt eine Strategie essenziell. Was du hierbei beachten musst, erfährst du nachfolgend.
Employee Advocacy (Übersetzung: Mitarbeiter Interessensvertreter) bedeutet, dass Mitarbeiter freiwillig die Arbeitgebermarke in sozialen Medien unterstützen. Durch Teilen von Inhalten und persönlichen Perspektiven fördern sie die Markenreputation, stärken die Glaubwürdigkeit und tragen zur positiven Wahrnehmung ihres Unternehmens bei.
In erster Linie werten über Mitarbeiter geteilte Beiträge das Markenimage auf. Nach außen wird dein Unternehmen als vertrauenswürdiger wahrgenommen und Zielgruppen gewinnen mehr Einblicke. Wenn Mitarbeiter ihre eigenen Erfahrungen teilen und den Content mit starkem Storytelling untermauern, hinterlässt das einen bleibenden Eindruck bei Bewerbern.
Ein Beispiel dafür: Auf LinkedIn teilen viele Angestellte die Stellenausschreibungen ihres Arbeitgebers. Sie berichten in Social-Media-Posts von persönlichen Erfahrungen und über die Dynamik im Team. Zwar erfahren potenzielle Bewerber noch nichts über die Benefits des Arbeitgebers, aber sie gewinnen einen guten ersten Eindruck durch die Mitarbeitenden.
Dein Unternehmen kann alleine nicht so viele Personen erreichen wie die Reach deines gesamten Teams. Social-Media-Content kann nur viral gehen, wenn er geteilt oder damit interagiert wird – vor allem auf Plattformen wie LinkedIn. Ein Employee Advocacy Program erhöht dahingehend die Brand Awareness, Reichweiten, Interaktionen und möglicherweise auch die Anzahl an Leads bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden.
Plattformen wie LinkedIn ermöglichen viele Synergien. Die meisten haben ein großes Netzwerk, weil sie den Kontakt zu anderen suchen oder sich selbst vermarkten möchten. Es ist daher keine Seltenheit, dass selbst wenig aktive Mitglieder mehr als 500 Kontakte haben. Wird ein Beitrag geteilt, sehen die Personen den Post.
Auf LinkedIn können beispielsweise die Anwesenheit auf Messen und andere Veranstaltungen gefördert werden. Das weckt Interesse bei möglichen Bewerbern.
Durch effektives Social-Media-Marketing gewinnst du mehr Teilnehmer für deine (Online-) Veranstaltungen. Über Employee Advocacy werden es noch mehr, denn deine Beiträge erreichen weitere Personen.
Das ist gängige Praxis in Werbeagenturen und Marketing Teams Sie veröffentlichen Veranstaltungen über Social-Media-Kanäle und über Interaktionen mit Angestellten machen sie ein breites Publikum darauf aufmerksam.
Wie bereits erwähnt, teilen viele Angestellte die Stellenausschreibungen ihres Arbeitgebers über LinkedIn. Dadurch erreicht dein Unternehmen nicht nur mehr Personen, sie sind auch motivierter, eine Bewerbung abzusenden. Grund dafür sind die Erfahrungsberichte von Mitarbeitern, die mit Postings zusätzliche Einblicke in den Arbeitsalltag gewähren.
Ein schöner Nebeneffekt der Employee Advocacy ist ein stärkeres Miteinander im Team. Durch das Teilen gemeinsamer Erfahrungen fühlen sich Mitarbeiter stärker deinem Unternehmen verbunden und engagieren sich mehr mit internen Nachrichten oder Veränderungen.
Influencer Marketing nimmt einen immer höheren Stellenwert für Unternehmen ein. Diese Marketingmaßnahme verspricht mehr Reichweite und stärkt das Vertrauen der Zielgruppe. Das belegt auch eine Studie des Edelman Trust Barometer aus dem Jahr 2019 – demnach vertrauen 63 Prozent der 18- bis 34-Jährigen mehr darauf, was Influencer sagen, als dem, was eine Marke selbst in der Werbung kommuniziert.
Durch die Employee Advocacy spart sich dein Unternehmen den finanziellen Aufwand für das Influencer Marketing, aber profitiert von den erwähnten Vorteilen. Mitarbeiter können zwar keine Influencer mit 1.000.000+ Reichweite ersetzen, aber solche Größenmaßstäbe sind auch nur für die wenigsten Unternehmen relevant.
Brand Awareness und Reichweite auf den sozialen Medien erhöhen.
Stärkung der Employer Brand, um attraktiv für Bewerber zu erscheinen.
Höhere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen.
Vertrauen zu der Zielgruppe aufbauen.
Mehr Geschäftspartner, Kunden und Bewerber mit Unternehmensbotschaften erreichen.
Authentizität der Firma nach außen tragen und kommunizieren.
Jetzt, wo du die Vorteile der Employee Advocacy kennst, schauen wir auf den Aufbau eines nachhaltigen Konzeptes.
Das Employee Advocacy Programm basiert darauf, dass Unternehmen eine ganzheitliche Social-Media-Strategie aufbauen und umsetzen. Es ist daher nur bedingt möglich, individuelle Ziele im Bereich der Employee Advocacy zu setzen, denn im Fokus stehen die Social-Media-KPIs.
Jedoch ist es möglich, Prioritäten festzulegen. So könnt ihr im Team beispielsweise vereinbaren, dass jeder aus dem Marketing Department neue Veranstaltungen teilt. Hingegen sollte der HR-Bereich seinem Netzwerk die aktuellen Stellenausschreibungen präsentieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Brand Advocates zu bestimmten, die jeden Beitrag teilen. Diese Personen sind verantwortlich für die Umsetzung einer Employee Advocacy-Strategie. Sofern dein Team etwas kleiner ist, reicht es aus, wenn man sich auf eine bestimmte Quote einigt. Also dass z. B. jeder dritte Social-Media-Post geteilt wird.
Mit den Social-Media-Kanälen hat dein Team diverse Möglichkeiten, um verschiedene Ziele zu erreichen. Doch nicht jeder Kanal verspricht denselben Erfolg. Für die Employee Advocacy ist LinkedIn die beste Wahl, denn dein Team erreicht relevante Zielgruppen. Sei es für Teilnahmen bei Veranstaltungen oder für mehr Bewerbungen.
Vergleichen wir das mal mit Instagram oder Facebook: Beide Kanäle sind für das Social-Media-Marketing oder das Social Recruiting sinnvoll, aber nicht für die Employee Advocacy. Grund dafür ist, dass deine Mitarbeiter keine relevanten Netzwerk- oder Geschäftspartner erreichen, sondern Freunde und andere Personen aus dem privaten Umfeld.
Aber: Generell sind visuelle Kanäle wie Instagram oder TikTok sinnvoll, solange nur die Brand Awareness im Fokus steht und nicht etwa die qualitative Interaktion. Doch genau deshalb ist es wichtig, vorab die Ziele zu definieren, um relevante Kanäle in Erfahrung zu bringen.
Eine aktive Employee Advocacy hat Einfluss darauf, wie die Social-Media-Präsenz umgesetzt wird. Die Sprache der Postings verändert sich, wenn Mitarbeiter zu Botschaftern deines Unternehmens werden.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das bereits gezeigte Bild zu den Bewerbungen. Bei einer Stellenausschreibung werden üblicherweise Grafiken verwendet – aber in diesem Fall hat sich das Unternehmen für ein Bild vom Team entschieden. Das ist deshalb sinnvoll, denn wenn Mitarbeiter die Stellenausschreibung teilen, steht eher die Teamdynamik im Vordergrund, nicht die Benefits der offenen Stelle.
Alternativ können mehrere Varianten von Postings erstellt werden. Interessant wird es, wenn sich die Mitarbeiter mit der Content-Erstellung auskennen. Dann können sie nämlich die Beiträge als Vorlage verwenden und eigenständig anpassen. So werden Inhalte unterschiedlich aufbereitet und kommuniziert.
Die Employee Advocacy funktioniert nur so gut, wie sie innerhalb deines Teams kommuniziert wird. Es sollte jeder informiert werden, um Social-Media-Postings zu teilen. Wir empfehlen ein (Online-) Meeting als Startschuss. Um sich über den Stand der Dinge auszutauschen, könnt ihr ja über Tools wie Slack oder Asana kommunizieren, damit alle an einem Strang ziehen. Your Company – Your Employees.
Der Markenaufbau gelingt nur, wenn dein Team eine einheitliche Sprache spricht. Und Grundvoraussetzung dafür ist eine verbindliche Arbeitskultur, welche das Unternehmensimage repräsentiert. Es geht hier nicht um Farben der Social-Media-Postings, sondern um die Tonalität und was dein Team ausmacht.
Authentizität ist ein wichtiger Aspekt auf Social Media, das bestätigt auch eine Umfrage. Dieser zufolge sagen 90 % der Kunden, dass sie authentische Marken bevorzugen.
Deshalb solltet ihr euch folgende Fragen stellen:
Was repräsentiert unsere Corporate Identity?
Welche Tonalität möchten wir kommunizieren?
Wer ist unsere Zielgruppe?
Positionieren wir uns als Trendsetter oder Thought Leader?
Was sind unsere Werte und wie können wir sie authentisch nach außen repräsentieren?
Deine Mitarbeiter haben viel zu tun. Deshalb ist ein strukturierter Ansatz wichtig, damit sich jeder gleichermaßen einbringt. Kommuniziert offen die Posting-Zeiten und erstellt einen digitalen Redaktionsplan, auf den jeder Zugriff hat. Damit stellt ihr sicher, dass sich jeder aktiv beteiligt. Ein gutes Employee Advocacy Software Tool für die transparente Kommunikation von Redaktionsplänen ist Trello.
Bei der Contenterstellung sind dir und deinem Team keine Grenzen gesetzt. Seid kreativ und nutzt die verschiedenen Möglichkeiten, um ansprechende sowie qualitativ hochwertige Inhalte bei Social Media zu posten. Ihr könnt zum Beispiel folgende Ideen umsetzen bzw. Inhalte veröffentlichen:
Du bist jetzt mit dem Strategieaufbau und Vorgehensweise für die Umsetzung vertraut. In diesem Abschnitt präsentieren wir noch ein paar Best Practices, um die Employee Advocacy erfolgreich umzusetzen.
Durch die Verbindung mit Gamification-Elementen entwickelt sich die Employee Advocacy zu einem spaßigen Vorhaben für dein Team. So könnt ihr beispielsweise Punkte oder Sternchen für jeden Re-Post verteilen – wer am Ende des Quartals am meisten hat, gewinnt einen Preis. Hier dürft ihr gerne kreativ sein und das Vorhaben frei nach euren Vorstellungen umsetzen.
Zweckbezogener Content bedeutet, dass ihr Inhalte postet, die dem Ziel der Employee Advocacy dienen. Beispiele hierfür sind Mitarbeiter-Interviews, die der jeweilige Angestellte nach Veröffentlichung teilt und mit eigenen Worten kommentiert. Dieses Format kann auch mit der Wahl zum Mitarbeiter des Monats umgesetzt werden.
Dein Team muss aber keine neuen Content-Formate umsetzen. So ist es z. B. bei Stellenausschreibungen eine Option, dass Personalverantwortliche die Inhalte mit eigenen Worten teilen.
Also einfach ausgedrückt: Authentizität und dass Re-Postings ihre eigene Stimme bekommen.
Dein Unternehmen verfolgt klare Ziele mit der Employee Advocacy, idealerweise keine allgemeinen Ziele wie „Markenpräsenz stärken“.
Beispiele hierfür sind die Interaktionsrate pro Beitrag, Anzahl der Impressionen oder neue Bewerbungen.
Wie bereits erwähnt, ist es schwierig, die Erfolge der Employee Advocacy unabhängig von den Social-Media-Zielen zu bewerten, aber dein Team kann die Ziele beider Maßnahmen ja zusammenfassen.
Den Erfolg eurer Maßnahmen könnt ihr über die Social-Media-Insights messen. Auf LinkedIn bekommen Profile z. B. einen wöchentlichen Report über die Entwicklung von Impressionen und Profilbesuchen. Und solltet ihr andere Kanäle, beispielsweise Facebook oder Instagram nutzen, könnt ihr über die Einstellungen auf die Insights zugreifen.
Auch wenn ihr Ziele mit der Employee Advocacy verfolgt, darf der Spaß an der Sache nicht verloren gehen. Mitarbeiter sollten mit Freude dabei sein und den Team-Spirit durch den Austausch stärken. Involviert und motiviert einander in den Brainstorming-Prozess für neue Ideen und seid auch offen für ausgefallene Ansätze.
Beispiel: Auf LinkedIn haben wir zuletzt einen Beitrag gesehen, bei dem eine Münchener Werbeagentur eine Bildcollage veröffentlichte. Das Bild zeigte die Mitarbeiter bei einer Aktivität, mit der jeder einzelne Energie tankt. In einem anderen Post ging die Agentur offen damit um, dass sie bei einem Termin zu spät waren und dass sie es in Zukunft besser machen wollen. Es ist genau diese Ehrlichkeit und Authentizität, die gut ankommt und Mitarbeiter zum Engagement motiviert.
Employee Advocacy ist eine gute Möglichkeit für Unternehmen, um sich stärker zu positionieren. Vor allem auf Social-Media-Kanälen wie LinkedIn ist es schwierig, sich zu etablieren – ein Netzwerk aus Mitarbeitern, die veröffentlichte Beiträge teilen, ist fast schon ein Muss.
Am Anfang sollte sich dein Team klare Ziele setzen, Verantwortlichkeiten klären und einen Content-Plan ausarbeiten. In der Umsetzung dürft ihr gerne kreativ sein und auch mal etwas Neues ausprobieren. Employee Advocacy sollte Spaß machen!
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