Mit mehr als 800 Millionen Mitgliedern positioniert sich LinkedIn als das größte Business-Netzwerk weltweit. Das geht aus einer Statistik vom Juli 2023 hervor. Und im Vergleich zu anderen Social-Media-Kanälen, verfolgen Nutzer primär berufliche Ziele.
Für die Personalgewinnung hat das nur Vorteile. HR-Mitarbeiter nehmen leichter Kontakt zu Kandidaten auf, denn viele sind bei LinkedIn auf Jobsuche oder offen für neue Perspektiven. Ganz anders als bei Facebook, Instagram oder TikTok ist die Hemmschwelle wesentlich geringer.
Beim Recruiting über LinkedIn ist es entscheidend, eine ansprechende Unternehmenspräsenz zu pflegen, klare Stellenanzeigen zu erstellen, aktiv auf Bewerber einzugehen, auf qualifizierte Profile zu achten und professionelle Nachrichten zu senden. Eine strategische Nutzung von LinkedIn kann qualifizierte Kandidaten anziehen und den Rekrutierungsprozess verbessern.
Nachfolgend lernst du:
Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich LinkedIn von anderen Social-Media-Plattformen insofern, dass Mitglieder hauptsächlich berufliche Ziele verfolgen. Aktive Nutzer möchten ihr Netzwerk erweitern, neue Kontakte knüpfen und ihre Möglichkeiten wahrnehmen. Das bestätigen auch die Zahlen auf der About-Us-Page von LinkedIn:
Für das Recruiting ergeben sich dadurch Vorteile, denn Unternehmen treten schneller in Kontakt mit Kandidaten und erlangen alle wichtigen Informationen über deren Werdegang. Das beschleunigt das Bewerbungsverfahren und verringert Streuverluste.
Kandidaten füllen ihr eigenes Profil vollständig aus und machen relevante Angaben zu Kenntnissen, der beruflichen Laufbahn, ehrenamtlichen Tätigkeiten und welche Weiterbildungen sie bisher abgeschlossen haben. Das gesamte HR-Team gewinnt dadurch schnell einen Eindruck darüber, ob bestimmte Personen zu den offenen Stellen passen oder nicht.
Das verspricht auch Vorteile im Bereich Active Sourcing. Über das Profil erkennen Headhunter und HR-Manager die Stärken von Mitgliedern und errichten dadurch einen qualitativ hochwertigen Talentpool. Dadurch eröffnen sich mehr Möglichkeiten in der zielgerichteten Ansprache von Talenten.
Unternehmen mit viel Reichweite genießen bei LinkedIn ein hohes Vertrauen und Expertenstatus. Das liegt vor allem daran, dass visuelle Elemente für die Positionierung nicht so maßgeblich sind wie bei Instagram oder TikTok – stattdessen müssen sich Unternehmen mit klaren Meinungen und ihrer Expertise positionieren. Eine hohe Markenbekanntheit signalisiert zudem: Das Unternehmen weiß, wie es mit der Zielgruppe kommunizieren muss und positioniert sich mit ansprechenden Inhalten.
Neugier weckender Content, ein vollständig ausgefülltes Unternehmensprofil und Wissen über die Zielgruppe bilden hierbei die Basis. Auch tiefgehende Kenntnisse im Social-Media-Marketing und zeitliche Ressourcen sind erforderlich. Doch der Aufwand lohnt sich – laut Hootsuite generieren Unternehmen mit einem vollständig ausgefüllten Profil 5x mehr Besucher. Zudem werden etablierte Marken bei LinkedIn als hochwertiger angesehen.
Der erste Schritt für erfolgreiches LinkedIn Recruiting betrifft nicht die HR-Maßnahmen, sondern den Aufbau einer attraktiven Präsenz. Wie bereits erwähnt, generieren etablierte Marken mehr Reichweite und gewinnen mehr Aufmerksamkeit. Fülle das Profil vollständig aus, kommuniziert die Alleinstellungsmerkmale und ladet ansprechende Bilder hoch.
LinkedIn ist ein Kanal mit unterstützenden Mitgliedern. Einladungen werden gerne angenommen, daher sollte jeder im Team sein Netzwerk mobilisieren, um mehr Follower auf dem Unternehmensprofil zu gewinnen. Schrecke nicht davor zurück, dein gesamtes Netzwerk einzuladen, denn möglicherweise ergeben sich daraus Multiplikatoreffekte. Selbst bei 50 Followern generieren Beiträge mehr Reichweite als bei 0 Follower – und wenn nur eine Person den Post teilt, steigen die Impressionen je nach Netzwerk-Größe stark an.
Im nächsten Schritt erfolgt die Content-Erstellung. Active-Sourcing-Maßnahmen reichen nicht aus, denn Talente gehen immer in die Recherche und informieren sich über potenzielle Arbeitgeber. Für die Candidate Journey und erfolgreiche Recruiting-Prozesse ist ein ansprechendes Unternehmensprofil daher unerlässlich.
In der Content-Erstellung darf dein Team kreativ sein. Aktuelle Nachrichten aus deinem Unternehmen, Branchennews, informative Posts, Einblicke in den Arbeitsalltag, kritische Denkanstöße und Meilensteine sind gängige Formate. Teilt auch neuen Content von eurer Website (z. B. Blogartikel), das stärkt die Arbeitgebermarke und die wahrgenommene Kompetenz.
Laut aktuellen Angaben sind zwei Posts pro Woche ideal, meistens zwischen 8 und 10 Uhr. Dienstag und Freitag sind die besten Tage für Postings.
Hebt eure Seite von anderen ab und positioniert euch mit Meinungen, die viral gehen. Hierbei empfehlen wir auch, das Design zu berücksichtigen.
Vergiss nicht:
Posts, die viel Zustimmung erfahren und ansprechend aussehen, werden öfter geteilt und generieren mehr Reichweite. Zudem ist es ganz im Sinne der Corporate Identity, Beiträge in einem schönen Design zu präsentieren.
Stichwort Employee Advocacy – involviert das gesamte Team in den Prozess. Jeder sollte sein Profil vollständig ausfüllen, die Posts des Unternehmens teilen und sein Netzwerk einladen, dem Unternehmensprofil zu folgen. Eine aktive Community erhöht die Reichweite und stärkt die Marke.
Idealerweise posten Mitarbeiter eigene Beiträge, aber involvieren das Unternehmen für mehr Aufmerksamkeit. So können Angestellte beispielsweise ihr Firmenjubiläum posten oder auf aktuelle Veranstaltungen hinweisen. Mobilisiere Angestellte, Kunden und Geschäftspartner für mehr Impressionen, Markenbekanntheit und Bewerbungen.
HR-Manager sollten den „Hiring“-Hashtag im Profilbild verwenden. Dieser sendet ein Signal an jobsuchende Arbeitnehmer. Oft werden Mitglieder nämlich nicht auf Anschreiben aufmerksam und befassen sich deshalb nicht weiter mit dem Unternehmen. LinkedIn kann aber nicht nur für das Active Sourcing verwendet werden, sondern auch für eine passive Recruiting-Strategie.
Recruiting ohne Plan gleicht einem Sprung ins kalte Wasser. Dein Team muss wissen, welche Personen es anspricht. Sucht ihr beispielsweise nach einem Experten für das Content-Marketing, ist ein Social-Media-Manager eher die falsche Wahl. Personen sollten zu offene Stellen passen.
Hierbei ist aber nicht nur die Stellenbezeichnung wichtig, sondern auch die Rahmenbedingungen. Viele Unternehmen nutzen beispielsweise die Chancen im Bereich Remote Work und stellen ausschließlich standortunabhängig ein – doch manche Kandidaten bevorzugen einen festen Arbeitsplatz.
Kenntnisse über die Zielgruppe sind vor allem für LinkedIn Ads relevant. Bezahlte Werbeanzeigen beschleunigen den Recruiting-Prozess, denn Kandidaten bekommen relevante Stellenanzeigen auf LinkedIn ausgespielt. Durch ein genaues Targeting werden Streuverluste reduziert und es gehen mehr Bewerbungen ein. Unternehmen besetzen offene Stellen schneller und reduzieren den Arbeitsaufwand.
Auf Werbeanzeigen mit schlechtem Targeting bewerben sich oft Personen, die nicht zu den freien Stellen passen. Das erhöht wiederum den Arbeitsaufwand und verursacht Kosten. Im Worst Case werden Stellen durch ungeeignetes Personal besetzt.
Live-Veranstaltungen sind eine gute Alternative zu Webinaren. Über LinkedIn erreichen deine Einladungen viele Personen, die möglicherweise Interesse an einer Teilnahme haben. Normale Beiträge generieren wesentlich mehr Impressionen als Event-Einladungen, aber Teilnehmer von Veranstaltungen haben ein größeres Interesse an direkten Interaktionen mit deinem Unternehmen.
Für ein Live-Event im Recruiting-Bereich bietet sich beispielsweise ein Tag der offenen Tür an. Online-Rundführungen und Einblicke in dein Unternehmen sind eine gute Möglichkeit, um die Interaktion mit potenziellen Bewerbern zu fördern.
Wir empfehlen, Events ab 17 Uhr zu veranstalten, am besten mit einer Dauer von 60 bis 90 Minuten. Plane Zeit für den Dialog mit Interessenten ein und schaffe Anreize, um Talente zu einer Bewerbung zu motivieren. Hierbei ist es zielführend, deine Benefits als Arbeitgeber und Alleinstellungsmerkmale zu kommunizieren.
Business-Netzwerke wie LinkedIn vereinen die Stärken von aktiven und passiven Recruiting-Strategien. Hinzu kommt, dass Unternehmen bei Social Media verschiedene Ziele verfolgen. Das HR-Team priorisiert die Personalbeschaffung, die Marketingabteilung möchte mehr Kunden gewinnen und das Controlling versucht Kosten zu minimieren. Social-Media-Plattformen wie LinkedIn bieten diese abteilungsübergreifenden Vorteile.
Definiert KPIs, um Effizienzvorteile auszuschöpfen. Das LinkedIn Recruiting spart zwar Kosten, aber ohne feste Zielsetzung werden dennoch Ressourcen verschwendet. Klärt im Team, wie viele Stellen innerhalb welches Zeitraumes zu besetzen sind und welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Achtet hierbei auch auf qualitative Kennzahlen wie die Absprungrate oder die Bewerberqualität.
Viele scheitern im LinkedIn Recruiting, weil sie allen Kandidaten dieselben Nachrichten senden. Doch schon beim Durchlesen der ersten zwei Zeilen erkennen Nutzer, dass es sich um automatisierte Mails handelt. Darüber hinaus wirkt eine fehlende Individualisierung unpersönlich und drückt keine Wertschätzung aus.
Nehmt euch die Zeit im Team, um Anschreiben zu personalisieren. Achtet auch darauf, Profilbilder mit dem „Hiring“-Hashtag zu versehen, damit Nutzer sofort erkennen, dass es sich um Recruiter handelt. Viele öffnen nämlich keine Mails, weil sie kein Interesse an Werbung haben – doch genau deshalb suchen viele den Kontakt, denn sie möchten ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten. Gibt das Profil aber zu verstehen, dass es sich um ein Stellenangebot handelt, wird die Nachricht anders wahrgenommen.
Auf der Business-Plattform erreichst du Kandidaten eher mit dezenter Werbung, deshalb sollte der Ton bei LinkedIn-Stellenanzeigen seriös sein. Auf Kanälen wie Instagram oder TikTok funktionieren humorvolle oder unterhaltsame Ads – damit punktest du bei Business-Netzwerken aber nicht.
Achte bei LinkedIn auf eine formelle Sprache und berücksichtige, dass aktive Nutzer mehr Job-Möglichkeiten haben als auf anderen Social-Media-Plattformen. Du bist also von mehr Konkurrenten umgeben. Um dich besser zu positionieren, sollten dein Ads unter anderem Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern oder das Gehalt kommunizieren.
Eine Stellenanzeige auf LinkedIn sollte über mehrere Formate kommuniziert werden. Deshalb empfehlen wir pro Kampagne um die vier bis fünf Stellenanzeigen, die aus sowohl Bildern als auch Videos bestehen. Jeder Kandidat reagiert nämlich anders auf die verschiedenen Formate. Das solltest du zu deinem Vorteil nutzen.
Anbei noch ein paar Best Practices, die es zu beachten gilt:
Fokussiere visuelle Elemente.
Videos sollten eine Story erzählen und Untertitel beinhalten.
Der erste Eindruck ist am wichtigsten. Du musst innerhalb von ein bis zwei Sekunden überzeugen.
Berücksichtige die Corporate Identity deines Unternehmens.
Kommuniziere die wichtigsten Aspekte der offenen Stelle.
Das Bild ist ein gutes Beispiel für eine ansprechende Stellenanzeige. Die Person ist gut gekleidet und vermittelt einen positiven Eindruck. Die Botschaft macht deutlich, worum es geht und durch die Visuals fällt die Stellenanzeige direkt ins Auge.
Die LinkedIn Stellenanzeigen Kosten hängen von der Zielgruppe und der zu besetzenden Stelle ab. Laut WebFX beläuft sich der durchschnittliche Cost-per-Click auf 2 bis 3 Euro. Die Kosten pro 1.000 Impressionen liegen bei ungefähr 5 bis 8 Euro. Diese Werte können aber stark variieren und im Prozess optimiert werden.
Beispiel: Basierend auf den genannten Zahlen generiert dein Unternehmen 300 – 500 Klicks bei einem Budget von 1.000 €. Hierbei ist aber auch die Konkurrenz, Zielgruppe und das interne Know-how im Umgang mit Pad Ads zu berücksichtigen. Die LinkedIn-Kosten pro Stellenanzeige werden dadurch nicht beeinflusst, aber die Ergebnisse.
Es kommt aber nicht nur auf das Budget an, sondern auf die Zielsetzung und welche KPIs herangezogen werden. Zwar funktioniert LinkedIn nach dem Pay-per-Click-Modell, aber dein Team kann eigene KPIs bestimmen, sowohl qualitative als auch quantitative.
Mit dem Recruiter suchen Unternehmen gezielt nach Talenten. Sie können hierbei auch nach Kandidaten suchen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Mit diesem Tool erhöht das HR-Team die Effizienz im Business Netzwerk und findet erfolgreich Bewerber. Grund dafür sind die verschiedenen Funktionen.
Dieses Tool unterstützt Personalabteilungen, Manager und Führungskräfte bei der Entscheidungsfindung auf Grundlage datengesteuerter Erkenntnisse. Die Daten werden in Echtzeit übermittelt und unterstützen die LinkedIn-Recruiting-Maßnahmen durch Insights zu Talenten und Jobs.
Talent Insights ermöglicht eine genaue Selektierung und Suche nach Talenten. So können beispielsweise Mindestanforderungen bei Kenntnissen definiert und ein individueller Talentpool erstellt werden. Unternehmen haben auch Einblick in Durchschnittsgehälter, Diversity Quote und die Nachfrage an Talenten.
Neben dem LinkedIn Recruiter und Talent Insights gibt es noch andere Tools, die das Social Recruiting unterstützen. So bietet beispielsweise LinkedIn Small Business wichtige Hilfestellungen für kleine Unternehmen. Viele schwören auch auf den Sales Navigator – der Name des Tools lässt vermuten, dass dieser besser für die Kundengewinnung ist, aber damit wird auch das Recruiting unterstützt. Probiere die verschiedenen LinkedIn-Tools aus und nutze sie für mehr Präsenz und Bewerber.
Im Bereich Social Recruiting bietet kaum eine Plattform so viele Vorteile wie LinkedIn. Unternehmen und Jobsuchende treten miteinander in Kontakt und tauschen sich aus. Das stärkt auch die persönliche Beziehung. LinkedIn bietet in puncto Markenaufbau und Marketing viele Möglichkeiten, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Darüber hinaus können Stellenanzeigen zielführend ausgespielt werden.
Ganz wichtig: Sei authentisch. LinkedIn-Mitglieder haben genug von automatisierten Messages. Personalisiere Nachrichten, um die Recruiting-Prozesse erfolgreicher zu gestalten. Tools wie Talent Insights und der LinkedIn Recruiter unterstützen die Zielsetzung mit erweiterten Suchfunktionen, Talent-Selektierung und datengesteuerten Erkenntnissen.
- Dein Partner wenns um Mitarbeiter geht -