Recruiting KPIs: Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Woran erkennst du, wie erfolgreich die Maßnahmen in deinem Unternehmen sind? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, denn je nach Abteilung oder Vorgehensweise definieren verschiedene Maßstäbe den Erfolg.

Bei einem sind sich Unternehmen und deren Abteilungen jedoch einig: Kennzahlen geben den Ton an. Die “Key-Performance-Indicators”, kurz KPIs, sind aus keinem Management wegzudenken. Sie geben die Richtung für Prozessoptimierung und Leistungssteigerung vor.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen qualitativen und quantitativen Erfolgsmaßstäben. Es zählt also nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern vor allem die Qualität der Ergebnisse und auch soziale Aspekte. In diesem Artikel nennen wir die wichtigsten KPIs zur Erfolgsmessung deiner Maßnahmen im Recruitment Controlling.

In diesem Artikel:

Was sind Recruiting KPIs?

Bei Recruiting KPIs handelt es sich um Kennzahlen zur Erfolgsmessung verschiedener Maßnahmen im Unternehmen. Sie helfen dabei, Prozesse zu bewerten und zu optimieren. Man unterscheidet hierbei zwischen qualitativen und quantitativen Erfolgskennzahlen. Häufig werden KPIs herangezogen, um den Erfolg von Marketing-Maßnahmen zu bewerten, aber auch die Recruiting-Analytics.

In diesem Artikel:

Recruiting ist ein HR-Managementansatz, bei dem digitale Technologien und Online-Jobbörsen eingesetzt werden, um den gesamten Rekrutierungsprozess effizienter zu gestalten. Dies umfasst die Veröffentlichung von Stellenangeboten, die Bewerbungseinreichung, die Bewerberauswahl, die Kommunikation und die Verwaltung von Bewerberdaten. Das Ziel ist, qualifizierte Kandidaten für offene Stellen zu identifizieren und einzustellen.

Zukünftiger Mitarbeiter

Recruiting KPIs: Personalbeschaffung mit System!

Das Personalwesen steht vor einer großen Herausforderung: Prozesse sind schlecht messbar. Im analogen Personalmarketing besteht beispielsweise wenig Transparenz bezüglich der entstandenen Kosten pro Bewerber. 

Noch schwieriger steht es um die Messbarkeit qualitativer Kriterien. KPIs konzentrieren sich oft auf quantitative Recruiting Kennzahlen wie die Kosten pro Stellenausschreibung, aber ignorieren Aspekte wie die Langlebigkeit der Recruiting Maßnahmen.

Durch fehlende Transparenz ist es auch schwieriger, bestehende Vorgehensweisen zu bewerten und zu optimieren. Bei wenig erfolgreichen Maßnahmen gibt es kaum Einblicke in die Prozesse und weshalb die Methoden nicht funktionieren.

Im Recruiting gibt es hingegen verschiedene Möglichkeiten, um Maßnahmen erfolgreich zu optimieren. Dein Unternehmen gewinnt exakte Einblicke in die Prozesse und stellt die Weichen für eine funktionierende Personalbeschaffung.

E-Recruiting KPIs

Die wichtigsten Recruiting KPIs

Bewerberzahl

Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie viele Personen sich bewerben. Entweder auf eine Stelle oder insgesamt. Sie ist ein häufig verwendeter Maßstab, sagt aber nichts über die Qualität der Bewerbungen in den Recruiting Prozessen aus. Wir empfehlen wenn dann eine Auswertung der Bewerbungen pro Stelle, um den Messbereich einzuschränken und den Erfolg einzelner Kampagnen zu bewerten.

Ist die Bewerberzahl zu gering, deutet das auf eine falsche Zielgruppenansprache hin. Ein anderer Grund ist möglicherweise, dass Botschaften und Kampagnen nicht ansprechend genug sind. Mit A/B-Tests bringt dein Team die besten Werbebotschaften in Erfahrung und spricht Zielgruppen effektiv an.

Time to Fill

Dieser KPI gibt Aufschluss über die durchschnittlich benötigte Zeit zur Besetzung einer offenen Stelle. Time to Fill deckt den gesamten Prozess von der Stellenausschreibung bis zur Besetzung ab. Ein zu langer Time to Fill besagt, dass die Recruiting Strukturen nicht effizient genug sind oder Bewerber einen zu langen Prozess durchlaufen. Halte die Kommunikationswege kurz und gib Interessenten die Möglichkeit, sich mit wenigen Klicks auf deiner Website oder über ein Online-Formular zu bewerben. Nicht zu verwechseln mit dem Begriff „time to hire“. Dieser beschreibt den Zeitraum, der benötigt wird, um einen neuen Mitarbeiter einzustellen.

Time to Fill

Cost per Hire

Cost per Hire Kosten sind das wirtschaftliche Gegenstück zum Time to Fill. Die Kosten pro Einstellung berücksichtigen den gesamten finanziellen Aufwand für eine Stellenausschreibung. Dazu gehören Investitionen für die Kampagnenerstellung, Ad-Kosten und Reisekosten für Bewerber. 

Bei zu hohen Kosten pro Einstellung laufen deine Kampagnen noch nicht effizient genug. Optimiere deine Ads, um die Kosten pro Lead zu reduzieren und automatisiere den Kampagnenerstellungsprozess. Reisekosten können durch Online-Bewerbungsgespräche gespart werden.

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Bewerberqualität und -zufriedenheit

Die Bewerberqualität gibt Aufschluss darüber, wie gut ein Bewerber hinsichtlich Qualifikation und Fähigkeiten zu deinem Unternehmen passt. Bei einer geringen Bewerberqualität sind deine Werbeanzeigen nicht passend auf die Zielgruppe ausgerichtet. Möglicherweise sind auch die Voraussetzungen oder die Stellenanforderungen nicht ausreichend kommuniziert.

Verbesserungen bei der Bewerberqualität wirken sich auch positiv auf die Bewerberzufriedenheit aus. Je genauer die Stellenausschreibungen mit den Vorstellungen und Fähigkeiten der Bewerber übereinstimmen, desto höher ist deren Zufriedenheit. Beeinflusst werden diese Metriken aber auch von den Kommunikationsstrukturen und der Unternehmenskultur – die Bewerberqualität ist daher nicht das einzige Kriterium für eine hohe Bewerberzufriedenheit. 

Die Bewerberqualität ist über verschiedene Kennzahlen im Recruiting messbar. So gibt es beispielsweise auch die Hiring Diversity. Bei dieser Metrik steht die Vielfalt der eingestellten Kandidaten unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und ethnischer Zugehörigkeit im Vordergrund. 

Rücklaufquote

Wenn dein Unternehmen viele Leads generiert, aber Bewerber im Laufe der Recruiting Prozesse ihr Interesse verlieren, spricht man von einer hohen Rücklaufquote (Response Rate). Die Gründe dafür sind verschieden. Zu langsame Prozesse oder fehlende Übereinstimmungen hinsichtlich der Vorstellungen  erhöhen die Rücklaufquote. Oft liegt es auch an den Benefits anderer Unternehmen.

Befasse dich damit, was junge Talente möchten und kommuniziere Benefits in deinen Recruiting-Kampagnen. Gestalte den Rekrutierungsprozess so effizient wie möglich und stelle flexible Kommunikationsstrukturen sicher. Lass Bewerber auch nicht zu lange warten und optimiere deine Maßnahmen hinsichtlich der Zielgruppenansprache.

Relevante Recruiting Kennzahlen für dein Unternehmen bestimmen

Die erwähnten KPIs geben dir eine Richtung vor, aber sie haben für dich nicht gleichermaßen Wert. Je nach Ausgangssituation unterscheiden sich die Erfolgsmaßstäbe für deine Recruiting Maßnahmen. 

Ein passendes Beispiel ist die Qualität der Bewerber. Bei manchen Unternehmen gehen viele Bewerbungen ein, aber die Stellen bleiben unbesetzt. Die Bewerberzahl passt, aber Talente sind nicht an einer Zusammenarbeit interessiert. Der Fokus liegt dann nicht darauf, mehr Leads zu generieren, sondern die Werbeanzeigen gezielter auszuspielen oder fehlerhafte Prozesse zu verbessern.

Schritt für Schritt zum zielgerichteten Recruiting-Prozess

Im ersten Schritt empfehlen wir, die wichtigsten KPIs zur Optimierung des Recruiting-Prozesses zu identifizieren. Anschließend folgt das Finetuning bei den Kampagnen. Parallel dazu sollte dein Team einen Blick auf weitere relevante KPIs haben. Im letzten Schritt folgt die Auswertung optimierter Prozesse, um Folgemaßnahmen in die Wege zu leiten.

Die Berücksichtigung von Recruiting-KPIs ist kein Garant dafür, dass Kampagnen innerhalb kürzester Zeit den gewünschten Erfolg versprechen. Kennzahlen setzen Impulse für Veränderungen, aber je nach Rahmenbedingungen sind verschiedene Testphasen notwendig, um Kampagnen erfolgreich zu optimieren.

Die zukünftige Entwicklung

Hinsichtlich der Recruiting KPI zeigt sich, wie effektiv das E Recruiting im Vergleich zum klassischen Personalmarketing ist. Durch die aktuelle Entwicklung von Technologien und Künstlicher Intelligenz ergeben sich in Zukunft noch weitere Möglichkeiten in der Prozessoptimierung.

Verbesserungen der Social-Media-Algorithmen ermöglichen eine noch genauere Selektierung der Zielgruppen. Kombiniert mit den Möglichkeiten in der Kampagnenerstellung durch KI sparen Unternehmen zusätzliche Ressourcen. Hinzu kommen Vorteile in puncto Flexibilität, da ein KI-gestützter Recruiting-Prozess leicht anpassbar ist.

Dieser gesamte Prozess hat auch Einfluss auf die Recruiting-KPIs. Technologien verbessern die Qualität von Werbeanzeigen und auch die Zielgruppenansprache. Das resultiert in einer positiven Entwicklung der Bewerberzahl und -qualität. 

Fazit

KPIs bilden das Fundament für einen nachhaltigen Recruiting-Prozess. Unternehmen sparen wichtige Ressourcen und etablieren Wege zur effizienten Personalbeschaffung. Dadurch hat das E Recruiting in puncto Messbarkeit ausschließlich Vorteile gegenüber klassischen Methoden.

Es ist wichtig, die relevanten Recruiting-KPIs im Unternehmen zu bestimmen. Hierbei ist zwischen qualitativen und quantitativen Kennzahlen zu unterscheiden. Idealerweise berücksichtigt dein Team verschiedene Metriken, um Prozesse zielgerichtet zu verbessern. Es ist beispielsweise wenig zielführend, die Bewerberzahl zu verfolgen, ohne die Qualität der Bewerber zu bemessen.