Mitarbeiter Recruiting Logo weiß

Talent Relationship Management: Ansätze für die Mitarbeiterbindung

Die Talent Relationship Management Personalgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels hat sich zu einem entscheidenden Ansatz in der Personalgewinnung entwickelt. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um High Potentials größer ist denn je, spielt die strategische Pflege von Beziehungen zu potenziellen und bestehenden Talenten eine zentrale Rolle.

Dieser Ansatz verändert nicht nur die Art und Weise, wie Unternehmen neue Mitarbeiter rekrutieren, sondern auch, wie sie diese langfristig binden und entwickeln. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, die Grundlagen und Vorteile von TRM genauer zu verstehen

Talent Relationship Management
In diesem Artikel:

Talent Relationship Management Definition

Talent Relationship Management (TRM) bezieht sich auf die Verwaltung und Pflege von Beziehungen zu internen und externen Talenten. Es nutzt das Konzept des Customer Relationship Managements und übernimmt dabei Methoden für effektives Talentmanagement.

In diesem Artikel:

Verschiedene Talent Relationship Management Maßnahmen und wie du sie nutzt

Um ein erfolgreiches Management zu etablieren, kannst du verschiedene Ansätze heranziehen. Im Kern wird zwischen internen und externen Maßnahmen unterschieden. Vereine die Best Practices und Talent Relationship Management Instrumente aus beiden Ansätzen, um das Erlebnis für Kandidaten zu optimieren.

Internes Talent Relationship Management Konzept

Mit Maßnahmen aus dem internen TRM stärkst du die Beziehungen zu Mitarbeitern, um die Arbeitnehmerzufriedenheit zu erhöhen. Damit positioniert sich dein Unternehmen stärker im Wettbewerb und bindet Angestellte langfristig.
Diese Ziele erreichst du unter anderem mit folgenden Maßnahmen:

  • Schulungen und Weiterbildungen: Deine Mitarbeiter möchten vorankommen und ihre Fähigkeiten ausbauen. Mit internen Schulungsangeboten gehst du diesem Wunsch nach und sicherst das Know-how in deinem Unternehmen. Dadurch werden Kompetenzen ausgebaut, die Wettbewerbsvorteile sichern und möglicherweise auch neue Geschäftsfelder erschließen.

  • Employer Brand: Eine starke Arbeitgebermarke hat nicht nur eine positive Außenwirkung, sondern fördert auch die Mitarbeiterbindung. Dein Team identifiziert sich besser mit deinem Unternehmen, zudem stärkt eine positive Arbeitskultur das Miteinander. Hieraus resultieren auch Empfehlungen an andere und die Talententwicklung wird gefördert. Best Practices zur Stärkung der Employer Brand sind der Aufbau von Social-Media-Profilen, Bewertungen über Online-Portale wie Kununu, eine schöne Website und eine wieder erkennbare Corporate Identity.

  • Internes Recruiting: Fluktuation ist nicht zu vermeiden. Vor allem junge Mitarbeiter wechseln den Job öfter, weil sie nach neuen Herausforderungen suchen. Mit internen Ausschreibungen gibst du deinem Team aber die Chance, neue Positionen zu belegen und einzelne Mitarbeiter an dein Unternehmen zu binden.

  • Feedbackgespräche: Für die Beziehung zu deinem Team ist es unerlässlich, den Dialog zu suchen. Regelmäßige, verbindliche Feedbackgespräche legen Konflikte offen und zeigen Verbesserungspotenzial auf. Durch die Kontaktpflege gewinnt die HR-Abteilung einen besseren Eindruck über das Wohlbefinden eines jeden einzelnen und kann Ideen für Veränderungen entgegennehmen.

  • Willkommenskultur: Dein Unternehmen sollte eine „Safe Zone“ für Mitarbeiter sein. Sie müssen die Möglichkeit haben, sich frei zu entfalten und Ideen zu kommunizieren. Auch regelmäßige Versammlungen oder Veranstaltungen in der Freizeit stärken das Miteinander.

Talent Relationship Management Extern

Als Arbeitgeber musst du nicht nur Mitarbeiter an den Betrieb binden, sondern auch neue Kandidaten rekrutieren. Ansprechende Stellenanzeigen sind hierbei nicht die einzige Möglichkeit, um den Recruiting-Prozess zu verbessern, stattdessen kannst du auf eine Vielzahl an Maßnahmen zurückgreifen.

  • Employer Brand: Der Aufbau einer Employer Brand stärkt deine Stellung auf dem Arbeitsmarkt und erleichtert das Recruiting von Talenten. Auf externer Ebene definiert sich eine starke Arbeitgebermarke über einprägende Botschaften, einzigartige Stellenanzeigen, eine ansprechende Karriereseite, Social Media und Content Marketing. Bewerber durchlaufen immer einen ganzheitlichen Prozess und eine Marke mit Wiedererkennungswert verschafft dir dahingehend Vorteile.

  • Active Sourcing: Beim Active Sourcing geht dein Team aktiv auf potenzielle Kandidaten zu. Beispielsweise über Business-Netzwerke wie LinkedIn. Es ist leichter, geeignete Talente anzusprechen und es kommt zu weniger Streuverlusten, was langfristig Ressourcen spart.
    Wichtig: Sei für Bewerber verfügbar und halte die Kommunikation aufrecht – Kandidaten zu kontaktieren reicht nicht aus, dein Team muss für Rückfragen und den Dialog verfügbar sein.

  • Talent-Pool aufbauen: Die Grundlage für das Active Sourcing und andere Recruiting-Maßnahmen ist ein bestehender Talent-Pool. Durch klare Zielgruppendefinition, Segmentierung und Erfahrungsberichten erstellt die HR-Abteilung eine Candidate Persona zur effektiven Personalgewinnung.

  • Social-Media-Präsenz: Eine beliebte Maßnahme im externen TRM. Viele Recruiting-Prozesse laufen über Social Media – beispielsweise Active Sourcing und der Markenaufbau. Kandidaten haben innerhalb des Rechercheprozesses diverse Berührungspunkte mit den Profilen von HR-Angestellten. Eine aktive Social-Media-Präsenz hat daher nur Vorteile für dein Talent Relationship Management.

Wie wichtig ein angenehmer Rechercheprozess für Kandidaten ist, schildern wir in unserem Artikel zu der „Candidate Journey”.

Externes Talent Relationship Management.

Ein möglicher Ansatz ist die Rekrutierung eines Feel-Good-Managers, der sich um das Wohlbefinden der Mitarbeiter kümmert. Nur wenige Unternehmen beschäftigen eine solche Position, 2015 war deutschlandweit nur die Fonpit AG dafür bekannt. Mittlerweile hat diese Berufung aber immer mehr Anklang gefunden, um die Kommunikation und somit auch das Arbeitgeberimage zu stärken.

Vereine das TRM mit aktuellen Trends

In deinem Unternehmen gibt es keinen Stillstand. Neue Trends erfordern ein ständiges Umdenken und auch das Talent Management ist hierbei keine Ausnahme. Denn Trends hängen unmittelbar mit den Wünschen deiner Mitarbeiter zusammen.

Berücksichtige beim Talent Relationship Management nachgefragte Wünsche wie eine bessere Work-Life-Balance, Remote Work und Diversity. Vor allem im Wettbewerb um junge Talente ist das wichtig, denn bei den Wünschen der Generation Z stehen diese Trends weit oben.

TRM Trends

Vorteile eines TRM Talent Relationship Managements

Positive Candidate Experience im gesamten Prozess

Eine der größten Herausforderungen im Personalwesen besteht darin, für Bewerber angenehme Prozesse zu etablieren. Stichwort: Candidate Experience. Der Fokus liegt hierbei aber meistens auf der Rekrutierung von Talenten und weniger auf einem ganzheitlichen Ansatz, der auch das Onboarding berücksichtigt. Mit einem Talent Management werden alle Phasen gleichermaßen optimiert.

Mitarbeiterbindung

Im Zuge des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen immer schwieriger, Mitarbeiter an sich zu binden. Wachsende Konkurrenz und der Wunsch von Talenten, den Arbeitsplatz öfter zu wechseln, erschweren die Umsetzung diverser Personalmarketing-Strategien. Ein zielgerichtetes Talent Relationship Management verhindert die Fluktuation nicht vollständig, aber wirkt ihr effektiv entgegen.

Arbeitgebermarke

Das Branding spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Wettbewerb. Der Markenaufbau ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern entscheidet darüber, wie erfolgreich dein Unternehmen im „War of Talents“ ist. Kandidaten haben immer mehr Auswahl und deshalb ist es für manche Arbeitgeber zunehmend schwierig, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Beim Talent Relationship Managements werden Branding-Aspekte berücksichtigt, woraus auch Vorteile im Wettbewerb resultieren.

Aufbau von Beziehungen

Unternehmen müssen Nähe zu ihren Mitarbeitern aufbauen. Mit einer Recruiting-Strategie, welche die Kommunikation und das Wohlbefinden jedes einzelnen berücksichtigt, stärkst du die Beziehung zu deinen Angestellten und bindest sie langfristig. Auch bei der Personalgewinnung bestehen dahingehende Vorteile, denn offene Kommunikation hinterlässt einen guten Eindruck und die Absprungrate beim TRM Recruitment wird somit verringert.

Talent Relationship Management Beispiel

Als Beispiel für ein TRM ziehen wir ein IT-Unternehmen heran, das neue Mitarbeitende für die Softwareentwicklung und den QA-Bereich sucht. Für ein erfolgreiches TRM berücksichtigt das Unternehmen folgende fünf Schritte:

  • Strategie und Ziel: Das Unternehmen legt fest, dass es für jeden Bereich zwei neue Fachkräfte benötigt. Pro Person ist ein Ads-Budget von 1.000 € verfügbar. Die Stellen sind innerhalb von vier bis sechs Wochen zu besetzen.

  • Kommunikation und Branding: Über Social Media positioniert sich das Unternehmen als Arbeitgeber mit Zukunftsperspektive. Lockerer Ton, einheitliches Auftreten und die Präsentation von Mitarbeitergeschichten erreichen potenzielle Kandidaten. In Kombination mit Active Sourcing und einer aktiven Social Media-Betreuung sucht das Unternehmen den offenen Dialog und geht auf Wünsche der High Potentials ein.

  • PR: Das HR-Team weiß, dass es mit Content und Active Sourcing nicht getan ist. Deshalb veranstaltet es monatlich einen virtuellen Tag der offenen Tür. Junge Talente gewinnen dadurch einen Eindruck vom Arbeitsalltag. Die Präsentation erfolgt online durch das HR-Team, das bei der Veranstaltung aber auch mit Azubis und Angestellten spricht.

  • Organisation: Die Verantwortlichkeiten im Team sind geklärt, um eine gute Kommunikation sicherzustellen. Auch das ist für ein TRM wichtig. Zudem erstellt das HR-Team eine Candidate Persona basierend auf bisherigen Erfahrungswerten. Um erhobene Daten zu organisieren und die Kommunikation zu verbessern, nutzt das Team eine Software.

  • Optimierung: Im Zusammenhang mit dem Talent-Pool-Aufbau zieht das Unternehmen auch Feedback heran, um Prozesse zu optimieren. Es geht offen auf Kandidaten zu und erkundigt sich nach dem Verbesserungspotenzial.

Talent Realtionship Management Software & KI

Talent Relationship Management System

Recruiting-Software und Künstliche Intelligenz unterstützen das Talent Relationship Managements. So kann die HR-Abteilung beispielsweise KI zur Auswertung von Feedback nutzen oder um automatisierte E-Mail-Kampagnen umzusetzen.

Software gibt es für so gut wie alle Bereiche des Prozesses. So können mit Datenbanken leichter Talent Pools aufgebaut und mit bestimmten Applikationen die Beiträge für Social Media geplant werden. Eine dieser Anwendungen ist Hootsuite.

Unterschätze auch nicht die Möglichkeiten und Vorteile im Aufbau deiner Website und den dazugehörigen Karriereseiten oder Jobausschreibungen. Generative KI-Anwendungen wie ChatGPT können HTML-Codes erstellen, um kreative Website-Ideen umzusetzen. Mit gezielten Prompts unterstützt dich die Anwendung auch beim Aufbau ganzer Kampagnen oder Stellenanzeigen.

Beispiel für einen Prompt:

Spiele eine Kampagne zur Rekrutierung von Softwareentwicklern für unser Unternehmen aus, die darauf abzielt, qualifizierte Kandidaten mit mindestens 3 Jahren Erfahrung in der Webentwicklung anzusprechen. Berücksichtige dabei, dass unser Unternehmen für innovative Projekte und ein angenehmes Arbeitsumfeld bekannt ist.

Erstelle eine Kampagnenstrategie, die Online-Plattformen, soziale Medien und professionelle Netzwerke nutzt, um potenzielle Kandidaten anzusprechen und sie dazu ermutigt, sich zu bewerben. Stelle sicher, dass die Kampagne die Unternehmenskultur und die Vorteile einer Karriere bei uns hervorhebt. Berücksichtige auch unser Budget von 1.500 € für die Kampagne und schlage geeignete Leistungsindikatoren (KPIs) zur Erfolgsmessung vor.

Für die Gestaltung von ansprechenden Stellenanzeigen oder Designs für Werbekampagnen empfehlen wir SaaS-Anwendungen wie Canva. Das Design-Tool bietet dir tausende von Vorlagen, die du frei nach deinen Vorstellungen und ohne einschlägige Grafikdesign-Vorkenntnisse anpassen kannst.

Talent Relationship Management Software und Tools

Für eine bessere Selektierung der verschiedenen Kandidaten-Zielgruppen kannst du ein Candidate Relationship Management (CRM)-Tool nutzen. Hierfür stehen dir verschiedene Anbieter zur Auswahl, die eine Kategorisierung nach individuellen Kriterien (Fähigkeiten, Standort, Berufserfahrung, Weiterbildungen, Soft-Skills) ermöglichen. Achte bei der Nutzung aber darauf, Datenschutz-Richtlinien zu berücksichtigen.

Talent Relationship Management Studie

Es gibt keine Studien oder Umfragen, die den Erfolg eines Talent Relationship Managements bestätigen. Aber eine Studie dazu, wie Unternehmen ihren TRM-Ansatz mit der Unternehmensstrategie vereinen. Laut der Society for Human Resource Management gelingt das 72 % der Befragten. Und unser Team hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass ein TRM das Recruiting ganzheitlich verbessert.

Richtig umgesetzt, stimmen die erwähnten Ansätze mit der Unternehmensstrategie überein und Ressourcen werden effektiv eingesetzt.

Fazit

Ein Talent Relationship Management stärkt die Mitarbeiterbindung und macht dein Unternehmen attraktiver für potenzielle Kandidaten. Berücksichtige hierbei sowohl interne als auch externe Maßnahmen, fokussiere den Markenaufbau und aktuelle Trends. Letzteres ist vor allem für die Rekrutierung junger Talente entscheidend.